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Am Anfang war das Wort,

dann die Idee.

Ein neuer Rundweg mit Geschichte – der Mainbernheimer Schützenscheibenweg

  • atelier zudem Nitschke, Poser & Co. GbR
  • 14. Okt.
  • 3 Min. Lesezeit

Mit dem neu eröffneten Schützenscheibenweg lädt die Stadt Mainbernheim dazu ein, Kunst, Orts- und Weltgeschichte entlang der Stadtmauer neu zu entdecken. Das Konzept und die Gestaltung des Wegs entstanden im atelier zudem, das nicht nur die Digitalisierung der Schützenscheiben übernahm, sondern auch die begleitende Info-Stele im System der vom atelier entwickelten Natur- und Geschichtszeichen konzipierte. Damit sind alle Inhalte vor Ort nicht nur analog, sondern auch digital erfahrbar – über einen QR-Code, der weiterführende Informationen, Hintergründe und Geschichten zu den einzelnen Stationen auf dem Smartphine anzeigt.


Über die feierliche Eröffnung des Weges berichtet die MainPost (Gerhard Krämer, 13.10.25): Vom Mainbernheimer Weingebet bis zur Mondlandung: Schützenscheiben zeigen die Orts- und die Weltgeschichte


Die Mainbernheimer Schützen besitzen eine der größten zusammenhängenden Schützenscheibensammlungen Deutschlands. Nun gibt es einen Rundweg für Entdecker. Das neugestaltete Areal „Am Wehrgang“ ist der Ausgangspunkt des neuen Mainbernheimer Schützenscheibenrundwegs. Dank des Regionalbudgets konnte dieser verwirktlicht werden.


Erster Schützenmeister Stefan Klausnitzer sagt, dass eine Schützenscheibe nicht nur ein Ziel oder ein Stück Holz sei. Sie sei vielmehr ein Kunstwerk, hinter dem eine Geschichte, die Gedanken des Stifters, der Zeitgeist einer Epoche stehen. Jede Scheibe sei eine zeitgeschichtliche Dokumentation.


Die älteste Scheibe der Schützengesellschaft stammt aus dem Jahr 1783. „Bis heute sind das 242 Jahre dokumentierte Kunst und Kulturgeschichte“, sagt Klausnitzer. Insgesamt gibt es im Schützenhaus 260 Scheiben. 196 Jahre konnten in Form einer Schossmeisterscheibe zeitgeschichtlich konserviert werden.


Von 17 ausgewählten Scheiben wurden nun Replika angefertigt und innen an der Stadtmauer angebracht. Urvater der Idee eines Schützenscheibenrundwegs sei Arndt Poser (atelier zudem) gewesen, erzählte Klausnitzer bei der Eröffnung. Er dankte Bürgermeister Peter Kraus und dem Stadtrat, die die Idee mitgetragen haben, 


Kraus dankte den Schützen, die sich bei der Umgestaltung des Platzes „Am Wehrgang“ mit eingeklinkt hätten und auf ihrem Areal, das an den Platz angrenzt, eine Natursteinmauer im Schützengarten sowie einen Zaun errichteten. Auf dem Platz steht zu Beginn des Wegs entlang der Stadtmauer eine Info-Stele mit QR-Code. So bekommt man weitere Informationen aufs Handy. Der neue Weg bereichere das touristische Angebot der Stadt, freute sich Kraus.


Der Schützenscheibenrundweg soll auch Appetit darauf machen, die Scheibensammlung anzuschauen, hofft Klausnitzer. Auf den Scheiben entdecke man viele Details und kleine Botschaften. Der Weg soll aber auch Lust auf einen Bummel durch die Stadt mit ihrer Stadtmauer, den zwei großen Tortürmen und den 19 Wehrtürmen machen. An jeder Scheibe befindet sich eine kleine Scheibe, die eine kurze Erklärung über das jeweilige Gestaltungsthema liefert. Ebenso zu sehen sind die Namen des Schossmeisters und des Gewinners der Scheibe sowie – soweit bekannt – des Künstlers.


„Diese Schützenscheibentradition, unsere Schossmeistertradition, leben wir mit Stolz bis heute und auch schon gesichert bis ins Jahr 2047 hinaus“, verkündete der Schützenmeister. Mit dem Eintritt in die Schützengesellschaft als aktives Mitglied übernehme man auch die Schossmeisterpflicht. Dazu zählt die Stiftung einer Schossmeisterscheibe. Mit Blick auf die Zukunft ist Klausnitzer nicht bange: Die Schützengesellschaft zählt derzeit 46 Jugendliche. Für die Jugendarbeit habe es heuer den Ehrenamtspreis des Landkreises gegeben. Und man sei für den Deutschen Ehrenamtspreis nominiert.


Nach der Eröffnung mit einem symbolischen Durchschneiden eines Bandes führte Klausnitzer interessierte Gäste auf dem Weg von Scheibe zu Scheibe – wie im Museum eine Reise durch die Orts- und Weltgeschichte. Klausnitzer betonte, dass die Erklärungen zu den einzelnen Scheiben die damalige Sicht der Dinge abbilden. Das sei gerade bei geschichtlichen Dingen, wie zum Beispiel bei der Scheibe von 1922 zum Friedensvertrag von Versailles von Bedeutung, denn das Bild zeigt das Land in Ketten gebunden. Zu sehen sind auf den Scheiben unter anderem auch ein Jägersmann, die Mondlandung oder der Umzug des Bundestags. Auch dem Weinbau in Mainbernheim ist eine Scheibe gewidmet, ebenso den Bienen.

 
 
 

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